
Das Klima Nordamerikas
Nordamerika ist mit knapp 24,3 Millionen Quadratkilometern die drittgrößte zusammenhängende Landmasse unserer Erde und erstreckt sich im Norden bis zum Polarmeer und im Süden bis zum Golf von Mexiko. Im Osten grenzt es an den Pazifischen Ozean, im Westen an den Atlantischen Ozean. Auch wenn Mexiko kulturell zu Lateinamerika gehört, wird die Grenze Nordamerikas in Mexiko gezogen. Die Entfernung in Nordsüd Richtung beträgt rund 6500 Kilometer, die Ostwest Ausdehnung knapp 5500 Kilometer.
In Nordamerika sind fast alle Klimazonen der Erde anzutreffen. Der Norden mit Alaska hat Polarklima, die Ostseite ist feucht-kühl, die Westküste ist warmgemäßigt und der Süden um Florida hat subtropisches Klima. In weiten Teilen Nordamerikas herrschen kontinentale Einflüße mit starken Jahresschwankungen der Temperatur. Da es in Nordamerika keine ausgedehnten Gebirgsketten gibt, die in Ost-West Richtung verlaufen, können tropische und polare Lufrmassen ungehindert aufeinander treffen. In den zentralen Staaten der USA können daher vereinzelt Tornados auftreten. Im Bereich der Küstenregionen des Atlantischen Ozean und am Golf von Mexiko entstehen Hurrikans, die schon wiederholt schwere Schäden nach sich zogen. Es lassen sich jedoch fünf Hauptklimazonen in Nordamerika voneinander abgrenzen:
In den Nordregionen Kanada, Alaska und Grönland herrschen subarktische bis arktische Klimate, wo sich lange extrem kalte Winter mit kurzen, milden Sommern abwechseln. Ein großer Teil dieser Region ist die meiste Zeit des Jahres mit Eis und Schnee bedeckt. Weite Gebiete des Landes werden von ausgedehnten Kältewüsten eingenommen. Hier fallen vergleichweise wenig Niederschläge, sodaß die Vergletscherung (mit Ausnahme von Grönland) gering ist. In der Gegend um die Rocky Moutains kann es gelegentlich zu einem klimatischen Phänomen kommen, dem sog. Chinook. Dabei handelt es sich um einen warmen Fallwind auf der Ostseite der Rocky Mountains, der zu einer schnellen Schneeschmelze führt. Der Chinook ist vergleichbar mit dem deutschen Fön.
Eine zweite Klimaregion umfaßt den östlichen Teil der USA und den Süden von Kanada. Diese Region ist durch ein humides, gemäßigt-kontinentales Klima geprägt, was zu warmen Sommern und kalten, schneereichen Wintern führt. Die Jahreszeiten unterscheiden sich thermisch deutlich voneinander und es kommt zu häufigen Wetterwechseln.
Eine weitere Klimaregion umschließt das Landesinnere von Nordamerika und einen Teil Nordmexikos. Im Windschatten von Hochgebirgen sinkt die Niederschlagsmenge stellenweise auf unter 200 Millimeter und es haben sich Halb- und Vollwüstenlandschaften gebildet.
Eine vierte Klimazone erstreckt sich in einem schmalen Streifen entlang der von Süd-Alaska bis Südkalifornien verlaufenden Pazifikküste. Das Klima ist hier ozeanisch geprägt, was zu feuchten, aber milden Wintern und trockenen Sommern führt. Die permanent vorherrschenden Westwende entlang der Küste bringen hohe Jahresniederschläge, die sich aber auch die kalte Jahreszeit beschränken.
In der fünften Klimazone, in Südmexiko, herrscht ein tropisches Klima mit warmen Bedingungen und enormen Niederschlägen in den Sommermonaten.
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