
Das Klima Südamerikas
Südamerika ist mit knapp 17,8 Millionen Quadratkilometern nach Asien, Afrika und Nordamerika die viertgrößte Landmasse unserer Erde. Südamerika wird vom Äquator und dem südlichen Wendekreis durchzogen und hat eine Längenaustreckung in Nordsüdrichtung (vom Isthmus von Panama bis Kap Hoorn) von knapp 7.400 Kilometern. Die Entfernung zwischen dem süstlichsten Punkt in Cabo de Sao Roque am Atlantik und Punta Parinas am Pazifik im Westen beträgt rund 4.830 Kilometer.
Klimatisch findet man in Südamerika alle Klimazonen von der Subarktis im Süden bis hin zu den Tropen. Das Wetter Südamerikas wird neben der geographischen Breite durch die Entfernung der Länder zum Meer, die Höhe eines Ortes und besonders durch die Anden geprägt, die als Klimascheide fungieren.
In Äquatornähe herrscht ein immerfeuchtes Tropenklima. Die ganzjährig hohen Temperaturen variieren im Jahresverlauf nur sehr wenig und liegen bei durchschnittlich 25°C. Niederschläge fallen ganzjährig im Bereich zwischen 1500 und 2500 Millimetern ohne den Wechsel von Trocken- und Regenzeiten wie bspw. in Afrika. Eine Ausnahme bildet allerdings Kolumbien mit einer jährlichen Niederschlagsmenge von ca. 11.000 Millimetern. Damit gehört Kolumbien zu den niederschlagsreichsten Regionen der Erde.
Weiter in Richtung Süden und Norden wird das Klima Südamerikas wechselfeucht. Charakteristisch ist dieses Klima für das Orinoco-Becken, das Bergland von Brasilien und Guayana. Mit steigender Entfernung vom Äquator nimmt die Anzahl der Trockenmonate zu, in denen mehr Wasser verdunstet als durch Niederschläge fällt. Mit sinkenden Niederschlägen kommt es zu ausgeprägten Trockenzeiten. In diesen Gegenden gibt es feuchte Sommer, trockene Winter und lange Dürreperioden, die besonders die Gebiete an der Küste von Venezuela und den Nordosten von Brasilien bedrohen. In diesen randtropischen Gebieten gibt es oft nur zwei bis drei humide Monate, in denen die Niederschläge die Verdunstung übersteigen. Den Gebieten an den Ostküsten der wechselfeuchten Tropen bringt der Steigungsregen bis zu 2000 Millimeter Niederschlag.
In Richtung Kolumbien und Ecuador an der Pazifikküste herrscht ein feuchtes bis feuchtheißes Klima. Wegen des kalten Humboldstroms verwandelt sich dieses aber in den Küstengebieten Perus und im nördlichen Chile in trockenes Wüstenklima. Hier liegt auch, durch den Pazifik auf der einen und die Anden auf der anderen Seite eingeschlossen, die Wüste Atacama, eine der trockensten Gebiete der Welt.
In Richtung der Anden ändert sich dann das Klima. Mit steigender Höhe fallen die Temperaturen und das Klima wechselt in mittleren Höhen in das Subtropische bis gemäßigte Klima über, das auf den Berggipfeln in kaltes, alpines Wetter umschlägt.
Jenseits des südlichen Wendekreises beginnen die gemäßigten Klimazonen Südamerikas mit kühlen bis kalten Wintern und warmen Sommern. Während der Süden Chiles durch Wirbelstürme bedroht ist, die aus dem westlichen Pazifik kommen, erfreut sich das mittlere Chile eines mediterranen Klimas mit feuchten Wintern und warmen, trocknenen Sommern. Auf der Ostseite der südlichen Anden herrscht vorwiegend ein semiarides bis arides Klima. Die Sommer des brasilianischen Berglandes und der Pampa sind feucht. In den Wintern kommt es vermehrt zu Orkanen, die kühle Witterung und Regen mit sich bringen. Im Bergland fällt ab und zu Schnee, der sich in in seltenen Fällen bis zum südlichen Wendekreis ausbreiten kann.
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